Funkrauchmelder
Im Brandfall ist schnelles Handeln wichtig. Hierbei geht es nicht nur um das Löschen des Feuers. Entscheidend ist auch, dass sich alle Personen und Haustiere so schnell wie möglich aus der Gefahrenzone entfernen. Bei Bränden werden wesentlich mehr Leute durch Rauchvergiftungen als durch Verbrennungen verletzt. Ein Rauchwarnmelder, oft auch nur Rauchmelder genannt, erkennt den Rauch eines sich entwickelnden Feuers und warnt durch ein akustisches Alarmsignal und eventuell auch durch optische Signale. So bleibt genug Zeit, um sich in Sicherheit zu bringen.
Was ist ein Funkrauchmelder?
Ein Funkrauchwarnmelder oder auch Funkmelder ist ein Rauchmelder, der über ein zusätzliches Funkmodul verfügt. Mit Hilfe dieses Moduls kann er mit anderen Funkrauchmeldern oder auch anderen Warnmeldern, z. B. für Wasser oder Kohlenmonoxid über drahtlose Vernetzung wie Funk vernetzt werden. Sind Warnmelder miteinander vernetzt, wird der Alarm eines Melders via Funk an die anderen weitergegeben. So kann der Alarm auch in weiter vom Brandherd entfernten Räumen in einer Wohnung wahrgenommen werden.
Dies ist besonders bei großen und mehrstöckigen Wohnungen, Häusern oder Gebäuden von Vorteil. Eventuell besteht auch die Möglichkeit, den Funkrauchmelder mit einer Zentrale zu verbinden, die im Alarmfall direkt die Feuerwehr ruft oder den nicht anwesenden Besitzer per E-Mail oder SMS benachrichtigt. Wie funktioniert ein Funkrauchmelder?
Die Rauchmelderfunktion funktioniert bei einem Funkmelder genauso wie bei einem normalen Rauchwarnmelder. Das Gerät besteht aus einer Rauchkammer und einem optischen System. Ein Lichtsender sendet in regelmäßigen Abständen ein Lichtsignal aus. In der Luft wird das Lichtsignal reflektiert und im Empfänger in der Rauchkammer aufgefangen.
Durch Staub oder Rauchpartikel wird das Licht gestreut und dann nicht mehr korrekt von dem Empfänger eingefangen. Einzelne Staubkörner oder Insekten befinden sich meistens in der Luft. Diese dürfen nicht gleich einen Alarm auslösen. Der Rauchmelder gibt daher erst dann einen Alarm, wenn mehrere Lichtsignale hintereinander nicht korrekt empfangen wurden. Im Brandfall gibt der Warnmelder einen 85 dB lauten Warnton ab. Manche Melder warnen zusätzlich durch Blinken einer roten LED.
Ein Funkrauchwarnmelder funktioniert ebenso. Aber er setzt zusätzlich ein Funksignal an alle mit ihm vernetzten Geräte ab. Diese geben daraufhin auch Alarm. Man muss zwischen Funkvernetzung unterscheiden, die einen Repeater enthalten, und solche ohne dieses Gerät. Ein Repeater ist eine Art Verstärker. Er empfängt Funksignale und gibt sie an alle an ihn angeschlossenen Geräte über Funk weiter.
Mit seiner Hilfe kann eine größere Anzahl von Geräten in einem Haus miteinander vernetzt werden und die Strecke, die von den Funksignalen überbrückt werden kann, wird deutlich erhöht. Gerade innerhalb von Häusern und Gebäuden werden die Funksignale durch Wände und Böden aus Beton oder mit einem hohen Metallanteil stark abgeschwächt.
Damit das Funknetz der Rauchmelder funktioniert und keine anderen Geräte stört, muss es eingerichtet werden. Dabei wird jedem Rauchmeldernetz eine eigene Kodierung zugewiesen. So ist sichergestellt, dass der eigene Rauchmelder im Alarmfall nicht den Rauchmelder des Nachbarn über das falsche Funknetz aktiviert.
Welche Arten von Funkrauchmeldern gibt es?
Die wichtigste Unterscheidung besteht in echten Funkrauchmeldern und solchen, die nur aufgerüstet werden können. Bei echten Funkrauchmeldern ist das Funkmodul direkt in den Warnmelder integriert. Leider werden aber auch Warnmelder als Funkrauchmelder angeboten, bei denen ein Funkmodul nachgerüstet werden kann. Ohne dieses Funkmodul sind sie nur normale Rauchwarnmelder. Manche Rauchmelder besitzen eine LED, die ein- bis mehrmals pro Minute blinkt, um den ordnungsgemäßen Zustand der Batterie anzuzeigen. Das kann in Schlafzimmern, aber auch in Arbeitszimmern sehr störend sein. Da diese Statusanzeige für die Funktion nicht unbedingt nötig ist, verzichten viele Funkrauchmelder auf das unangenehme Blinken.
Viele Rauchmelder sind mit einer Stummschalttaste ausgerüstet. Das ist sehr praktisch, weil damit Fehlalarme schnell beendet werden können. Zwar wird der Alarm damit nur für ein paar Minuten ausgeschaltet, das reicht aber normalerweise, um durch Lüften der Wohnung oder des Hauses die Ursache des Fehlalarms zu beseitigen.
Eine große Stummschalttaste kann bequem mit Hilfe eines Besenstiels gedrückt werden. Fehlt diese Taste, muss der Rauchmelder demontiert werden. Ein wichtiges Unterscheidungsmerkmal ist die Stromversorgung.
Die meisten Rauchmelder werden mit Batterien betrieben. Es gibt aber auch Geräte, die an die 230-V-Stromversorgung angeschlossen werden. Da hierzu Kabel verlegt werden, kommen diese Geräte in der Regel nur bei Neubauten zum Einsatz. Batteriegeräte werden entweder mit einer fest eingebauten Dauerbatterie oder mit Alkaline-Batterien betrieben. Letztere haben den Nachteil, dass sie ca. einmal pro Jahr ausgetauscht werden müssen. Die fest eingebauten Dauerbatterien haben eine Lebensdauer von 10 bis 12 Jahren. Da Rauchwarnmelder aber wegen der Verschmutzung der Rauchkammer nach 10 Jahren ausgewechselt werden müssen, reichen diese Batterien für die gesamte Lebensdauer des Warnmelders.
Alle in der Europäischen Union verkauften Funkrauchwarnmelder müssen das CE-Siegel tragen. Dieses Siegel bescheinigt, dass der Rauchmelder nach DIN EN 14604 geprüft ist und somit den Mindestanforderungen entspricht. Geräte, die darüber hinaus gehen und eine fest eingebaute 10-Jahres-Batterie haben, wesentlich weniger Fehlalarme auslösen, stabiler gebaut und sehr langlebig sind, können das Q-Label oder das VdS-Siegel tragen. Einige Funkrauchmelder bieten außer den Grundfunktionen noch Zusatzleistungen an.
So gibt es Systeme, die die optische Prüfung des ausgesendeten Lichtsignals mit einer thermischen Messung kombinieren. Das reduziert die Zahl der Fehlalarme, z. B. durch Zigarettenrauch, und soll auch zu einer schnelleren Erkennung von Schwelbränden führen. Prinzipiell können Funkrauchmelder entweder mit einer Frequenz von 433,9 MHz oder 868,3 MHz arbeiten.
Das ist von Hersteller zu Hersteller verschieden. Die Frequenz 433,9 MHz hat den Vorteil, dass sie Wände besser durchdringt. Allerdings wird sie auch von vielen Funkgeräten genutzt. Daher kann es zu Störungen des Warnmeldernetzes durch andere Geräte kommen. Bei der Frequenz 868,3 MHz ist diese Gefahr geringer, da sie nicht so häufig genutzt wird. Leider wird diese Frequenz aber auch von Böden und Wänden stärker gedämpft.
Funkrauchmelder werden sowohl zu Preisen von etwas mehr als 10 Euro (Mumbi) als auch für circa 90 Euro pro Stück angeboten. Hierbei sind die teuersten Modelle nicht unbedingt die besten. Auch namhafte Hersteller wie Ei-Electronics oder Fireangel bieten Funkrauchmelder zu günstigen Preisen an.
Die Garantiezeit für Funkrauchmelder liegt zwischen einem Jahr und 10 Jahren. Allerdings sind 10 Jahre Garantien bei den meisten Herstellern Standard.
Funkrauchmelder für Hörlose und Hörgeschädigte
Für Gehörgeschädigte bzw. Gehörlose werden Funkrauchmelder angeboten, die den akustischen Alarm durch einen optischen Alarm ersetzen und ihn auch an ein Vibrationskissen weiterleiten können. Die Kosten für die Anschaffung hierfür werden seit 2004 von den Krankenkassen übernommen. Solche speziellen Funkmelder gibt es von Herstellern wie Firenangel oder EI-Electronics. < Darauf sollte beim Kauf eines Funkrauchmelders geachtet werden
Vor der Anschaffung eines Funkmelders muss abgeschätzt werden, welche Strecke das Funksignal überwinden muss und durch was es dabei gedämpft werden kann. Damit kann man entscheiden, ob ein Repeater benötigt wird oder nicht. Sollen verschiedene Warnmelder miteinander vernetzt werden, sollten sie alle vom gleichen Hersteller stammen. So sind zum Beispiel Melder des Herstellers Mumbi nicht mit Funkmeldern von Fireangel vernetzbar. Nur dann ist eine problemlose Kommunikation der Geräte untereinander gewährleistet bzw. können die Funkmelder in einer Funkvernetzung zusammenarbeiten.
Beim Kauf und speziell beim Preisvergleich sollte man darauf achten, dass das Funkmodul schon mit inbegriffen bzw. installiert ist.
Ein Funkrauchmelder mit einer Langzeitbatterie ist wartungsärmer und auch sicherer als ein Gerät mit Batterien zum Wechseln. Wenn man den Preis der sonst jährlich zu wechselnden Batterien mitberücksichtigt, ist das Gerät mit der Langzeitbatterie auch nicht teurer. Das Q-Label ist für Funkrauchmelder zwar nicht vorgeschrieben, man hat mit einem so ausgezeichneten Gerät aber die Sicherheit bessere Qualität zu kaufen.
Wo sollten Funkrauchmelder installiert werden?
Funkrauchmelder sollten sich in jedem Schlaf- und Wohnraum, sowie im Flur und im Treppenhaus befinden. Wichtig ist, dass der Funkmelder die Rauchentwicklung möglichst frühzeitig erkennen kann. Einerseits wäre es sinnvoll, auch in der Küche einen vernetzbaren Rauchmelder zu installieren, weil viele Brände im Haushalt von der Küche ausgehen.
Andererseits ist es schwierig dort einen Rauchwarnmelder zu installieren, weil es durch den Dampf beim Kochen und Backen schnell zu Fehlalarmen kommen kann.
Hier muss man darauf achten, speziell geeignete Funkrauchmelder zu verwenden. Sinnvoll ist auch die Installation von Funkrauchmeldern in Kellern und Speichern. Da man sich in diesen Räumen nur selten aufhält, können Feuer dort lange unentdeckt bleiben.
Wie werden Funkrauchmelder vernetzt?
Bevor Funkrauchmelder miteinander kommunizieren können, müssen sie »angelernt« bzw. trainiert werden. Ist das Funkmodul nicht fest im Rauchwarnmelder integriert, muss dieses erst installiert werden. In der Betriebsanleitung findet man Hinweise, in welchem Abstand zueinander sich die Warnmelder befinden sollen und ob eine bestimmte Richtung für die Antenne erforderlich ist. Durch Drücken einer Tastenkombination, die man auch der Betriebsanleitung entnehmen kann, werden die Funkrauchmelder nun angelernt. Je nach Modell benötigen die Geräte einige Sekunden oder eine halbe Stunde, bis sie vernetzt sind. Anschließend wird ein Funktionstest durchgeführt.
Sind Funkrauchmelder gesundheitsschädlich?
Funkrauchmelder arbeiten mit sehr geringen Leistungen. Die Sendeleistung liegt üblicherweise unter 10 mW. Die Sendeleistungen von Bluetooth-Geräten oder LTE-Handys sind wesentlich größer.
Außerdem sendet ein Funkrauchmelder nicht konstant. Das Funksignal wird nur bei einem Funktionstest, im Alarmfall und im Normalbetrieb mehrmals pro Stunde für Sekundenbruchteile gesendet.
Daher kann man davon ausgehen, dass ein Funkrauchmelder keine Gesundheitsschäden hervorruft.