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Rauchmelder oder Hitzemelder in der Küche?

Last Updated on 28. April 2021 by Sebastian Fischer

Soll ich einen Rauchmelder oder Hitzemelder in der Küche montieren? Eine Frage die uns fast täglich erreicht und für die es einfach nicht DIE Antwort gibt. Was für ein Melder in der Küche eingesetzt werden sollte, hängt von vielen Faktoren ab. Diesen wollen wir Schritt für Schritt beleuchten und Ihnen eine Hilfe zur Entscheidungsfindung an die Hand geben.Hitzemelder Ei Electronics

Hitzemelder in der Küche Contra

Was ganz klar gegen einen Hitzemelder spricht ist, ist der Auslösezeitpunkt. Hitzemelder sind Melder mit einem hinterlegten Festwert, bei dem Alarm ausgelöst wird. Dieser Festwert liegt in der Regel bei einer Temperatur von 57 Grad Celsius. Wenn also der Hitzemelder in der Küche auslöst, kann man davon ausgehen, dass es bereits lichterloh brennt. Man könnte also sagen, dass Hitzemelder zu unempfindlich sind um einen Alarm frühestmöglich auszulösen.

Warum keine Rauchmelder in der Küche ?

Das Contra eines Rauchmelders, Sie ahnen es schon, ist genau das Gegenteil. Er löst im Zweifel zu früh aus. Bratendunst, Wasserdampf oder Ähnliches können reichen um einen Rauchmelder schon sehr früh zu einem Alarm zu motivieren. Gerade bei Funkrauchmelder kann dies schnell zu einem Chaos führen. Des Weiteren stellt natürlich der Betrieb in der Küche einen Rauchmelder vor einige Belastungsprobe. So wird ein Rauchmelder in einer kleinen Küche, selten eine Laufzeit von 10 Jahren erreichen, da die Rauchkammer lange vorher verschmutzt sein wird. Diese Verschmutzung führt zwangsläufig zu Fehlalarmen.

Rauchmelder Ei Electronics

Rauchmelder Ei Electronics

Sind Kombimelder (Rauch inkl. Hitzemelder) eine Alternative?

Es gibt Hersteller, wie zum Beispiel Fireangel oder Pyrexx, die bei Ihren Meldern mit „küchentauglich“ werben. Dazu soll ein Hitzesensor im Melder den Rauchmelder vor Täuschungsalarmen schützen und zu weniger Fehlalarmen im Küchenbereich neigen. Das Problem hierbei ist, dass die Auslöseschwelle eines Rauchmelders laut Norm festgelegt ist. So muss ein Rauchmelder bei Erreichen des Schwellwertes einen Alarm auslösen, ganz gleich ob der Hitzesensor etwas festgestellt hat oder nicht. Damit ist dies, unserer Meinung nach, leider nur eine Werbeversprechen.

Dennoch gibt es Marken, mit denen wir sehr gute Erfahrungen gemacht haben, da diese einen deutlich geringeren Anteil an Fehlalarmen vorweisen. Ganz besonders gilt dies für Rauchmelder der Marke Ei Electronics.

Wo soll ich den Rauchmelder in der Küche anbringen?

Haben Sie eine großzügige Küche mit etwa einer Fläche von mehr als 30qm oder eine Wohnküche, kann ein Rauchmelder montiert werden. Wichtig wäre natürlich den Rauchmelder nicht unmittelbar über dem Kochbereich zu montieren. Hier ist abzuwägen, wie der Melder möglichst mittig im Raum und dennoch mit mindestens vier Metern Abstand zum Herd angebracht werden kann. Da jede Küche anders geschnitten ist, lässt sich hier keine allgemeingültige Aussage treffen.

Sie können aber gern Kontakt mit uns aufnehmen. Wir sind zertifizierte Fachkräfte für Rauchwarnmelder und teilen unser Wissen gern.

Haben Sie eine kleine Küche, in der die Wahrscheinlichkeit für einen Fehlalarm sehr hoch wäre, können Sie den Rauchmelder auch im angrenzenden Flurbereich an die Küche montieren. So würde der aus der Küche ziehenden Rauch den Melder im Flur in Alarm versetzten.

Wann muss ein Rauchmelder in die Küche?

Je nach Bundesland unterscheiden sich die Regelungen zur Rauchmelderpflicht. In der Bauordnung wird meist festgeschrieben, dass Schlafzimmer, Kinderzimmer und Rettungswege von Rauchwarnmeldern überwacht werden müssen. In der Regel fallen Wohnzimmer und Küchen somit nicht unter die Rauchmelderpflicht.

Eine Ausnahme stellen hier Küchen und Wohnzimmer dar, die auch als Rettungswege genutzt werden. Als Rettungsweg ist dabei übrigens der Weg über die Wohnungstür bzw. Haustür gemeint. Fenster und Balkontüren zählen in der Regel nicht als Rettungswege. Müssen also Küche oder Wohnzimmer im Brandfall durchquert werden, um die Wohnung oder das Haus zu verlassen, wird ein Rauchmelder auch dort benötigt. Daraus ergibt sich ein weiterer Sonderfall: In Küchen, die auch als Rettungsweg dienen, dürfen Rauchmelder auch an der Wand montiert werden. Für die Wandmontage sind wiederum nur nicht alle Rauchwarnmelder geeignet. Der zuvor empfohlene Ei650 zählt jedoch zu den Meldern, die auch an der Wand montiert werden können.

Rauchmelder für die Küche gibt es hier!

Rauchmelder in offenen Küchen mit angeschlossenem Wohnzimmer

Wie schon beschrieben sind Rauchmelder in Wohnzimmer und Küche meist nicht Pflicht. Grund dafür ist, dass Rauchmelder in erster Linie schlafende Menschen schützen und rechtzeitig alarmieren sollen und sicherstellen sollen, dass Rettungswege überwacht werden. Die Ursache von Bränden liegt aber nicht selten in der Küche oder Elektronik im Wohnzimmer.

So ist es zwar freiwillig, aber zugleich auch absolut sinnvoll die Räume mit Rauchmeldern auszustatten. Je nach Größe der Wohnküche, kann es empfehlenswert zwei Melder anzubringen.

Ein Melder kann – je nach Model – bis zu 60qm abdecken. Besteht ein Unterzug an der Decke, der Küche und Wohnzimmer trennt, kann dieser Rauch zwischen den Räumen einige Zeit zurückhalten, sodass ein Rauchmelder im Wohnbereich, Rauch aus der Küche nur verzögert erkennt.

In dem meisten Fällen ist es aber zu empfehlen, den Melder im angeschlossenen (Wohn-)Zimmer zu montieren. Sie müssen den Rauchmelder jedoch nicht zwingend mittig an der Decke des Wohnbereichs anbringen. Besonders, wenn er auch zur Überwachung der offenen Küche gedacht ist, kann der Rauchmelder auch etwas näher zur Küche montiert werden. Wichtig ist nur, dass ein Abstand von mindestens vier Metern zum Herd eingehalten wird. Haben Sie einen Kamin, sollte dieser Abstand auch zu diesem eingehalten werden.

Was tun, wenn der Rauchmelder angeht?

Das wichtigste ist, dass Sie bei einem Alarm zunächst von einer echten Gefahr ausgehen und sich nicht unvorsichtig verhalten. Versuchen Sie den Auslöser des Alarms festzustellen. Sollten Sie einen Brand entdecken und nicht 100%ig klar sein, dass Sie diesen selbst löschen können, evakuieren sie die Wohnung und/oder das Haus und schließen Sie dabei alle Türen und Fenster. Anschließend benachrichtigen Sie die Feuerwehr.

Handelt es sich um einen Fehlalarm und sie können eine echte Gefahr ausschließen, nutzen Sie ggf. Die Stummschaltung des Melders. Verfügt der Rauchmelder über diese Funktion, müssen Sie nur die Testtaste an der Sichtseite des Melders drücken bis den Alarm verstummt. Anschließend sollten sie lüften und den Melder nach Herstellerangaben reinigen, also z. B. vorsichtig über die Öffnungen aussaugen und mit einem leicht feuchten Tuch abwischen.

Vorsicht: Öffnen Sie niemals den Rauchmelder! Die Elektronik ist sehr empfindlich und die Funktionstüchtigkeit des Geräts kann danach nicht mehr gewährleistet werden. Rauchmelder, die über keine Stummschaltung verfügen, lassen sich in der Regel dadurch deaktivieren, dass sie von der Montageplatte gedreht werden oder die Batterie entnommen wird. Festverbaute Batterien sollten jedoch niemals entfernt werden.

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Sebastian Fischer

Sebastian Fischer ist seit 2009 im Onlinehandel mit Schwerpunkt Sicherheitstechnik und Brandschutzprodukte tätig. Seit 2011 Geschäftsführer und Inhaber der Firma Rauchmelder-Experten.de, ist er mit Herz und Seele im Bereich privater und gewerblicher Brandschutz unterwegs. Natürlich ist hat er die Zertifizierung zur Fachkraft für Rauchwarnmelder erfolgreich absolviert und erneuert diese regelmäßig. Mit Projekten wie www.buschi-wird-feuerwehrmann.de versucht er, das Thema Brandprävention auch im Umfeld von Kinder zu etablieren.

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