Last Updated on 13. September 2019 by Sebastian Fischer
Kohlenmonoxid ist eine tödliche Gefahr – Kohlenmonoxidmelder warnen
Kohlenmonoxid (CO) ist ein einfaches Molekül, die relativ stabile Verbindung eines Kohlenstoffatoms mit einem Sauerstoffatom. Man sieht es nicht, man riecht es nicht, aber es macht innerhalb von Sekunden bewusstlos, und dann stirbt der Mensch. Dieses Schicksal teilen jedes Jahr viele Menschen, ihre genaue Zahl ist nicht bekannt.
Kohlenmonoxid kann in größeren Mengen bei jeder Verbrennung entstehen. Normalerweise entsteht bei der Verbrennung von Holz oder Kohle das klimaschädliche Kohlendioxid, das in höherer Konzentration ebenfalls zum Erstickungstod führen kann, aber dennoch nicht ganz so gefährlich ist wie Kohlenmonoxid. Beim Kohlendioxid (CO2) gesellen sich zwei Sauerstoffatome zu einem Kohlenstoffatom, vorausgesetzt, es steht ausreichend Sauerstoff bei der Verbrennung zur Verfügung. In bestimmten Situationen ist dies aber nicht der Fall, und dann verbrennt der Kohlenstoff nur „unvollständig“.
Daher ist und bleibt das CO-Molekül sehr reaktionsfreudig, auch und gerade im menschlichen Gewebe, insbesondere setzt es sich geradezu gierig auf die roten Blutkörperchen im Blut.Deutschland ist, Gott sei Dank, prall gefüllt mit Sicherheitsbestimmungen. Dennoch wird hierzulande die Gefahr durch Kohlenmonoxid immer noch sträflich unterschätzt. Überall dort, wo kohlenstoffhaltige Brennstoffe verbrannt werden, kann Kohlenmonoxid bei unvollständiger Verbrennung entstehen, und zwar nicht nur bei industriellen Anwendungen, sondern auch und gerade zu Hause beim Normalbürger:
- Private Heizungsanlagen: Gas, Öl, Briketts, Pellets
- alle Kamine und Kohleöfen
- Gasherde und Gasboiler
Kohlenmonoxidmelder
Schon lange ist es amtlich. In allen Gebäuden, ob öffentlich oder privat, müssen Rauchmelder installiert sein. Es war ein langer Weg, bis sich der Gesetzgeber mit dieser sinnvollen Maßnahme durchsetzen konnte. Der nächste Schritt wäre nur konsequent: der Kohlenmonoxidmelder.
Die rechtzeitige Warnung vor dem hochgradig gefährlichen Gas rettet Leben. Der Kohlenmonoxidmelder von Ei Electronics beispielsweise enthält einen sensiblen elektrochemischen Sensor für die Messung der CO-Konzentration in der Raumluft. Mit einer Samplingrate von 0,25 Hz (alle 4 Sekunden) macht der Sensor eine Messung und Analyse der Raumluft. Wenn ein CO-Gehalt von mehr als 43 ppm (parts per million) festgestellt wird, wird automatisch ein akustischer Alarm ausgelöst.
Mit 85 dB(A) ist das Signal laut genug, um sogar einen schwerhörigen Menschen aus dem Tiefschlag zu erwecken. Sobald sich die Luftqualität z. B. durch Lüften verbessert und unter dem Schwellwert absinkt, hört der Alarm ohne weiteres Zutun wieder auf.
Ursachen der CO-Bildung
Es gibt heute in Deutschland kaum eine Heizungsanlage, die nicht durch einen qualifizierten und zertifizierten Fachbetrieb installiert wurde. Zudem müssen alle Anlagen regelmäßig gewartet werden, dies wird u. a. vom autorisierten Schornsteinfeger kontrolliert. Und trotzdem kommt es immer wieder zu Vergiftungsfällen. Gründe dafür können sein:
- Eine mangelhafte Frischluftzufuhr
- Abdichtungsmaßnahmen (zu gut gemeinte Wärmedämmung)
- Parallele Verwendung von Kamin und Dunstabzugshaube
- Verstopfte Zuluft- oder Abluftwege (z. B. Vogelnester, Laub)
- Unsachgemäßer Betrieb von:
– Holzkohlegrill,
– Propangasbrenner,
– Gaspilzen,
– benzinbetriebener Kettensäge, Rasenmäher
– Pkw - Technische Gerätefehler
Pathologischer Wirkmechanismus von Kohlenmonoxid
Wenn ein Mensch über eine längere Zeit eine erhöhte CO-Konzentration einatmet, bindet sich das Gas bevorzugt an das Hämoglobin der roten Blutkörperchen. Für die Sauerstoffmoleküle (O2) ist dann der Platz besetzt. Die Folge ist ein rascher Sauerstoffmangel im gesamten Organismus. Selbst wenn der Mensch das überlebt, können irreversiblen Herz- und Hirnschäden eintreten.

Sebastian Fischer

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