Letzten Blogbeiträge

Worauf soll man beim Kauf eines Rauchmelders achten!

Last Updated on 26. Juni 2023 by Silke Fischer

Die WAZ erklärte als Antwort auf einen Leserbrief worauf Käufer von Rauchmeldern achten sollten. So hat die WAZ die wichtigsten Tipps zusammengestellt, damit es Ihnen nicht geht wie Rolf Lütjens aus Essen.

Obwohl Lütjens sich vor dem Kauf der Rauchmelder schlau gemacht hatte, funktionierten die Geräte nicht. In einem Möbelgeschäft fand er preisgünstige Sicherheitstechnik, „baugleich mit Rauchmeldern, die von der Stiftung Warentest als gut bewertet wurden“. So stand es zumindest auf einem Schild. Lütjens installierte drei dieser Melder in seiner Wohnung. Jeder einzelne erwies sich als untauglich. Im Falle eines Brandes können defekte Rauchmelder Leben kosten.  „Beim ersten glimmte die Kontroll-LED“, erklärt Lütjens der WAZ, „sonst tat sich nichts.“ Der zweite Melder zeigte keinerlei Funktionsfähigkeit und der dritte löste auch ohne Feuer Alarm aus. Lütjens schrieb an die WAZ, um herauszufinden an welche Kriterien er beim Kauf von Rauchmelder achten sollte.

In Deutschland kommen jährlich rund 500 Menschen bei Bränden um Lebens. Ein Großteil davon wird nachts in den eigenen vier Wänden im Schlaf überrascht. „Wenn ich schlafe, ist der Geruchssinn weitestgehend ausgeschaltet, deshalb werde ich auch nicht wach, wenn es brennt“, erklärt Christian Rudolph, Vorstand der bundesweiten Kampagne „Rauchmelder retten Leben“ des Forums Brandrauchprävention in Berlin. Deshalb haben sich mittlerweile 12 Bundesländer zur Einführung der Rauchmelderpflicht entschlossen: Hessen, Rheinland-Pfalz, Saarland, Schleswig-Holstein, Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern, Thüringen, Bremen, Sachsen-Anhalt und Niedersachsen. „Ab 2015 haben wir eine flächendeckende Ausstattung“, meint Rudolph. Denn meistens sterben die Opfer nicht durch die Flammen sondern durch Rauchgas – 95% der Brandtoten sterben an einer Rauchvergiftung. Eine frühzeitige Warnung durch Rauchmelder kann also Leben retten.

In den Bundesländern mit Rauchmelderpflicht müssen die Geräte in Kinder- und Schlafzimmern sowie in Fluren, über die Fluchtwege gehen, angebracht werden. Experten raten zu einem weiteren Melder in Wohnzimmern, da es hier verstärkt zu Kabelbränden kommt. Generell gilt, In allen Räumen, in denen geschlafen werde, sei es auch nur für ein Nickerchen, seien Rauchmelder sinnvoll.

In größeren Gebäuden rät das Hessischen Innenministeriums, die Rauchmelder durch Funk mit einander zu verbinden. Detektiert ein Gerät Rauch und löst aus, werden auch die anderen Rauchmelder aktiv. Bricht im Keller ein Feuer aus, warnt auch der Melder im Schlafzimmer vor der Gefahr.

„Rauchmelder gibt es im Angebot schon für 4 oder 5 Euro. Für einen guten Rauchmelder sollte man aber schon 20 Euro anlegen“, sagt Prof. Adolph der WAZ. Sollte man sich für die Ausgabe von 40 Euro entscheiden, so könne man sich auf einen jahrelangen Betrieb ohne Batteriewechsel verlassen. Christian Rudolph rät als Kaufkriterium, dass Geräte und Batterien mindestens zehn Jahre halten sollten. Besonders günstige und schlechte Geräte machen bereits nach einem Jahr schlapp. Das Hessische Innenministerium empfiehlt das VdS-Prüfzeichen.

Auf dem deutschen Markt sind nur Rauchmelder mit einer CE-Kennzeichnung und der DIN-Angabe „EN 14604“ zugelassen. Eine Prüfung der Produkte ist allerdings nicht rechtlich vorgesehen. Der Hersteller erklärt lediglich, er halte geltende EU-Bestimmungen ein. Prof. Ulrich Adolph vom TÜV Nord Cert rät daher beim Kauf auf das Q-Zeichen des Forums Brandrauchprävention zu achten. Das Q-Zeichen ist relativ neu und garantiert Prüfkriterien die über die Kriterien der CE-Kennzeichnung hinausgehen. Maik Grimmek, Sprecher des Bauministeriums, gibt an technischen Schwächen bei den Rauchmeldern seien dort nicht bekannt. Demnach sei eine generelle technische Überprüfung der im Handel erhältlichen Rauchmelder auch in Zukunft nicht vorgesehen, erklärt Grimmek.

Wie das Bauministerium sieht auch die Stiftung Warentest keine auffällige Häufung von Beschwerden über defekte Warnmelder. Derzeit bereitet die Stiftung allerdings einige Tests vor. Auf die Ergebnisse müsse man jedoch noch etwas warten.

Experten raten generell zur Vorsicht beim Kauf von Sicherheitsprodukten. Markenpiratie käme im Bereich Sicherheit immer häufiger vor, erklärt Phillip Hanske vom Aktionskreis Markenwaren.  „In diesem Bereich ist leider eine Zunahme der Fälschungen zu verzeichnen“, meint der Experte. Da im Fachhandel bislang wenig Fälschungen aufgetaucht sind, rät Hanske zum Kauf im Fachhandel. Bei dubiosen Internetverkäufern käme es immer häufiger zum Verkauf der falschen Markenware. Deshalb sollten Sie nur bei vertrauenswürdigen Online-Shops kaufen. Diese Shops erkennen Sie durch Gütesiegel wie Trusted Shops, Euro-Label oder s@fer Shopping vom TÜV.  Außerdem sollten Sie auf der Webseite sichtbare Hinweise zum Thema Widerrufsrecht / Widerrufsbelehrung finden.  Achten Sie darauf, dass der Online-Shop unterschiedliche Zahlungsvarianten (Nachnahme, auf Rechnung, Kreditkarte, Lastschrift) und bei der Bezahlung per Kreditkarte oder Lastschrift verschlüsselte Datenübertragung (https://…) anbieten.

Die Stiftung Warentest berichtet zudem von verfälschten Angaben zu Testergebnissen in der Werbung. Viele Unternehmen machen mit dem Hinweis auf eine sehr gute oder gute Bewertung der Stiftung Warentest Reklame für ihre Produkte. „Bei der Werbung mit Testergebnissen gibt es tatsächlich Missbrauch“, sagt die Sprecherin der Stiftung, Heike van Laak.

Bislang gibt es gesicherte Zahlen über den Nutzen von Rauchmeldern bislang nur aus dem Ausland. In England und den USA sei die Zahl der Rauchgastoten seit Einführung einer Feuermelder-Pflicht jeweils um 40 Prozent zurückgegangen, sagt Rudolph. In Schweden sogar um 50 Prozent. Experten vermuten, dass sich dieser Trend auch in Deutschland zeigen wird.

Quelle: Der Westen

The following two tabs change content below.

Sebastian Fischer

Sebastian Fischer ist seit 2009 im Onlinehandel mit Schwerpunkt Sicherheitstechnik und Brandschutzprodukte tätig. Seit 2011 Geschäftsführer und Inhaber der Firma Rauchmelder-Experten.de, ist er mit Herz und Seele im Bereich privater und gewerblicher Brandschutz unterwegs. Natürlich ist hat er die Zertifizierung zur Fachkraft für Rauchwarnmelder erfolgreich absolviert und erneuert diese regelmäßig. Mit Projekten wie www.buschi-wird-feuerwehrmann.de versucht er, das Thema Brandprävention auch im Umfeld von Kinder zu etablieren.

Leave a Reply

Your email address will not be published. Required fields are marked *

*