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Funktionsweise und Vernetzung von Rauchmeldern

Last Updated on 13. September 2019 by Sebastian Fischer

Teil 3 der Serie „Alles über Rauch und Melder – von Brandursachen bis Rauchmelderinstallation“: Funktionsweise und Vernetzung von Rauchmeldern

Die am weitesten verbreiteten und auch die einzigen in Deutschland zugelassenen Rauchmelder sind sogenannte optische Rauchmelder. Der Name leitet sich von der Art und Weise ab, wie die Erkennung des Rauches stattfindet, nämlich optisch.

Ionisationsrauchwarnmelder sind in Deutschland verboten, weil sie zu Teilen radioaktiv sind.

Die photo-optische Rauchkammer

Bild vom Aufbau einer photo-optischen Rauchkammer

Aufbau einer photo-optischen Rauchkammer

 

 

geöffneter Rauchmelder

Rauchkammer in einem geöffneten Rauchmelder

 

Photo leiten sich von dem griechischen phõs (Genitiv: phōtós) ab und bedeutet Licht.

Optisch stammt vom griechischen Wort optikós ab und lässt sich mit „das Sehen betreffend“ übersetzen.

Ein photo-optischer Rauchmelder „sieht“ über eine Fotodiode das von der Infrarotdiode in regelmäßigen Abständen gesendete Licht, sobald das Licht z.B. durch in die Kammer einströmenden Rauch in der Rauchkammer reflektiert wird.

Empfängt die Fotodiode einen Lichtimpuls, wird eine Meldung an einen Prozessor gesendet und ein Alarm ausgelöst.

Auch wenn es von Hersteller zu Hersteller Unterschiede im Aufbau gibt, die grundsätzliche Funktionsweise ist fast immer identisch.

 

 

Sender und Empfänger in der Rauchkammer

Sender und Empfänger in der mit Kaskaden abgegrenzten Rauchkammer

 

Durch die Kaskaden an den Seiten der Rauchkammer strömt die Raumluft in die Rauchkammer, größere Partikel oder Insekten können jedoch nicht eindringen.

Bei sehr günstigen Rauchmeldern kann es hingegen zu einem Täuschungsalarm durch Insekten o.Ä. kommen, da diese nicht durch Insektenschutzgitter oder verzahnte Kaskaden abgeschirmt werden.  

 

Wie wird der Alarm abgegeben?

Der Prozessor des Rauchmelders gibt einen elektrische Impuls an eine Keramikscheibe, die sich dann biegt und wie ein Membran Schallschwingungen erzeugt, die als Alarm wahrgenommen werden.

 

 

Wo kann ich welchen Melder montieren?

Photo-optische Rauchwarnmelder detektieren Rauch und werden zur rechtzeitigen Warnung vor Rauchentwicklung und Feuer in Wohn- und Schlafzimmern und Fluren eingesetzt.

Um Täuschungsalarme zu vermeiden, sollten Rauchwarnmelder nicht in Küche, Bad/Duschräume, Garage, Heizungskeller, nicht isolierten Dachböden oder staubigen/schmutzigen Bereichen montiert werden.

Dampf, Kondensation, Dunst, Staub und bei Temperaturen unter 0°C und über 40°C kann der Melder auch ohne Rauchentwicklung auslösen.

Beachten Sie auch die Herstellerangaben!

Statt Photo-optische Rauchwarnmelder werden außerhalb von Deutschland auch Ionisationsrauchwarnmelder eingesetzt. In Deutschland sind diese jedoch verboten.

In Küche und Bad warnen Hitzewarnmelder vor Rauch und Feuer, indem eine schneller und deutlicher Anstieg der Raumtemperatur erkannt wird.

In Räumen mit Brennstoffquelle empfiehlt sich (zusätzlich) ein Kohlenmonoxidwarnmelder, um eine Kohlenmonoxidvergiftung bei hoher Kohlenmonoxidkonzentration in der Luft zu verhindern.

Gasmelder werden zu Erkennung von Gas in Räumen oder Gebäuden mit gasbetriebenen Geräten eingesetzt.

 

Warum darf man Melder nicht hinlegen, z.B. auf einen Schrank?

Rauch, Hitze und die meisten Gase steigen auf und verteilen sich erst unter der Zimmerdecke. Dort sollte der Melder installiert werden, um Gefahren frühzeitig erkennen zu können.

Energieversorgung

Unter den batteriebetriebenen Rauchwarnmelder gibt es Melder mit eigenständig austauschbaren Batterien (Alkaline oder Lithium) und mit fest eingebauten Lithium-Batterien. Lithium-Batterien sind 10 Jahre, Alkaline-Batterien i.d. R. zwei Jahre haltbar.

Die Alternative sind netzbetriebene Melder mit Notstromversorgung in Form 9V-Alkaline-Batterien oder einer Lithium-Notstromzelle, die fest eingebaut sind, sich selbst laden und ebenfalls über eine 10-jährige Lebensdauer verfügen.

 

Keine Warnung durch den Melder?

Der Melder kann nur mit angeschlossener und geladener Batterie bzw. durch die Verbindung zum Stromnetz melden.

Um Rauch melden zu können, muss dieser in die Rauchkammer einströmen. Deshalb ist die richtige Montage überaus bedeutsam.

Der abgegebene Warnton sollte zwar auch durch eine geschlossene Tür und bei gleichzeitig laufenden Radio oder Fernseher (Zimmerlautstärke) gut zu hören sein. Durch zwei geschlossene Türen hingegen reduziert sich die Lautstärke des Alarms jedoch die eines leise spielenden Radios. Hier empfiehlt sich die Vernetzung von Rauchwarnmeldern. Diese lösten aber nur aus, wenn die Verbindung nicht durch Signalblockaden gestört ist.

 

Vernetzung von Rauchmeldern

Rauchmelder können per Draht oder per Funk vernetzt werden. Löst ein Melder im Netz einen Alarm aus, wird das Signal an alle Melder, die mit diesem Rauchmelder vernetzt sind, weitergeben, sodass auch diese einen Alarm abgeben.

Eine Vernetzung von Rauchwarnmelder macht u.A. bei mehrgeschossigen oder verzweigen Wohneinheiten Sinn, sodass Brände sich nicht unbemerkt ausbreiten können.

Auch ältere und behinderte Menschen sowie Kinder benötigen einen besonderen Schutz. Eine Vernetzung der Melder in deren Schlaf- und Aufenthaltsräumen mit den Meldern im Schlafraum der Pflege- bzw. Aufsichtsperson ist ratsam.

In lauter Umgebung sollten Rauchmelder ist es empfehlenswert Rauchmelder zu vernetzen, um die Wahrscheinlichkeit einer rechtzeitigen Warnung zu erhöhen.

 

Rauchwarnmelder (RWM) oder Brandmeldeanlage (BMA)?

 

Rauchwarnmelder

Brandmeldeanlage

Schutz

Personenschutz

Sachschutz

Aufgabe

warnt Personen

meldet Brand an eine ständig besetzte Stelle

Schutzbereich

Montageraum

gesamtes Gebäude oder Gebäudeteil

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Silke Fischer

Silke Fischer hat 2007 ihr Ingenieurstudium erfolgreich abgeschlossen und ist seit 2009 nebenberuflich als Autorin im Bereich Onlinehandel mit Schwerpunkt Sicherheitstechnik und Brandschutzprodukte tätig. Außerdem verfügt sie über die Zertifizierung zur Fachkraft für Rauchwarnmelder.

2 comments

  1. Hallo, das ich habe auch schon überlegt vernetzte Rauchmelder zu kaufen. Aber ich frage mich wie man zuordnen kann wo die Gefahr ist wenn alle Rauchmelder gleichzeitig Tuuuuten?

    • Das hängt massiv von den jeweiligen Systemen ab. Es gibt zum Beispiel Funkrauchmelder die sich über eine Fernbedienung verorten lassen (EI-Electronics), andere Hersteller arbeiten mit unterschiedlichen Tonhöhen. Je nach Grösse des Hauses kann es Sinn manchen eine Vernetzung per Kabel oder Funk in Betracht zu ziehen.

      Gerne stehen wir hier beratend zur Seite.

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